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ENGAGEMENT-Themenheft: Integrationserwartungen an Schule

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Das neue Themenheft 1/2014 der Zeitschrift ENGAGEMENT widmet sich den vielfältigen “Integrationserwartungen an Schule”, denen sich diese heute gegenüber sieht. Zu den Leistungen, welche die Schule zum Aufbau und zum Erhalt der Gesellschaft bereitstellt, gehört ihre Integrationsfunktion. Durch Einführung in die bestimmenden institutionellen Regelsysteme und Herrschaftsformen sowie die Reproduktion bestimmter Normen und Orientierungsmuster stabilisiert die Schule das gemeinschaftliche Zusammenleben. Indem das Schulwesen zur politisch-gesellschaftlichen Teilhabe befähigt sowie an der sozialen Identitätsbildung mitwirkt, trägt es nicht unwesentlich zum inneren Zusammenhalt der Gesellschaft bei. Die Schule soll die ihr zugeschriebene Integrationsfunktion dabei nicht einfach „irgendwie“ bewältigen. Vielmehr werden die funktionalen Beziehungen zwischen dem Bildungswesen und den verschiedenen gesellschaftlichen Teilbereichen, die bei der sozialen Identitätsbildung eine Rolle spielen, bildungspolitisch wie pädagogisch als normativ zu gestaltende Aufgaben begriffen. Integration zielt auf den Erhalt des demokratischen Systems und die Sicherung der Grundrechte. Doch sind die damit verbundenen Leitideen, die dies möglich machen sollen, nicht einfach vorgegeben; diese unterliegen gesellschaftlicher und politischer Aushandlung.

Die einzelnen Beiträge des Themenheftes folgen unterschiedlichen fachlichen Perspektiven und beruflichen Zugängen. Die vier Beiträge zu Beginn beleuchten die gegenwärtigen Integrations- und Inklusionserwartungen an Schule grundlegend aus ethischer (Markus Babo), sozialpädagogischer (Claudia Lohrenscheit), menschenrechtspolitischer (Katja Neuhoff) und sozialräumlicher Perspektive (Werner Schönig).

Die beiden Beiträge von Ernst Wilhelm und Horst Günter Klitzing verdeutlichen, welch gegensätzliche Konsequenzen und bildungspolitische Forderungen aus der Inklusionsdebatte derzeit gezogen werden. Gabriele Franger-Huhle zeigt an einem Beispiel aus Coburg die Chancen und Grenzen zivilgesellschaftlichen Engagements beim Einsatz für ein inklusives Bildungssystem auf.

Anna Noweck und Hansjörg Schmid fragen nach den spezifischen Integrations- und Inklusionserwartungen, denen sich katholische Schulen in einer sozial wie religiös pluralen Gesellschaft zu stellen haben.

Zwei Praxisbeispiele aus der berufsbildenden Schule zeigen, wie die eigene Identitätsbildun­g (Man­fred Riegger und Florian Lettl) oder die Vermittlung interkultureller Kompetenzen (Axel Bernd Kunze) im Unterricht gefördert werden können. Sollen Lehrer sich kritisch mit den verschiedenen Integrationserwartungen an Schule auseinandersetzen und „schulische Integration selbst denken“ können, gehört dieses Thema in die Lehreraus- und -fortbildung. Lothar Müller und Andreas Fisch zeigen anhand von zwei Beispielen aus der Universität Trier und dem Erzbistum Paderborn, wie dies gelingen kann.

Verantwortlicher Herausgeber des Thementeils ist Axel Bernd Kunze, tätig als Privatdozent für Erziehungswissenschaft an der Universität Bonn sowie Dozent für Pädagogik und stellvertretender Schulleiter einer Fachschule für Sozialpädagogik. Die Zeitschrift erscheint im Münsteraner Verlag Aschendorff und wird herausgegeben vom Arbeitskreis Katholischer Schulen in freier Trägerschaft in der Bundesrepublik Deutschland.


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